FAQs

Incoterms geben an, welche Anteile der Frachtkosten vom KÄUFER und welche vom Verkäufer zu zahlen sind. Hier die gebräuchlisten:

FOB (= Free OBoard): Die Fabrik liefert auf eigene Kosten und Gefahr die gekauften Waren bis zum See- oder Flughafen in China.

EXW (= Ex Works): Der Käufer zahlt alles, also ab Fabrik.

CIF (= Cost Insurance Freight): Der Verkäufer zahlt alle Kosten, die Versicherung und insbesondere auch die Fracht bis zum Bestimmungshafen (etwa Rotterdam).

CFR (= Costs and Freight): Der Verkäufer zahlt alle Kosten insbesondere auch die Fracht bis zum Bestimmungshafen, übernimmt aber nicht die Versicherung.

DDP (= Delivered Duty Paid): Der Verkäufer zahlt alle Kosten inklusive der
Zollabgaben im Empfängerland.

Alle Waren, die sich in Deutschland gut verkaufen lassen und die reklamationsarm sind. Nachstehend 3 Beispiele:

1 = Saisonartikel
Also Weihnachtsware, Osterdekoration, danach Gartenartikel, im Herbst Waren zu Halloween usw. Auch wer „nur“ Saisonware verkauft, hat das ganze Jahr über zu tun.

2 = preiswertes Werkzeug
Gut zu verkaufen sind in Deutschland preiswerte Komplett-Werkzeugkoffer, also etwa mit 59 Teilen für 49 Euro (wie man sie aus Baumärkten oder dem Grosshandel kennt).

3 = Energiespar-Lampen
Wegen der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen müssen Millionen von Haushalten ihre geliebten herkömmllichen Glühbirnen gegen Energiesparlampen austauschen. In China gibt es seriöse Fabriken, die LED-Leuchten in sehr guter Qualität herstellen und die zu sehr günstigen Preisen etwa an Baumarktketten in Deutschland liefern.

Fälschungen aller Art (etwa nachgemachte ADIDAS Schuhe, gilt auch, wenn der Name etwas verändert wurde, z.B. wenn auf den Schuhen ADODAS steht).

Dass auch der Import von Elfenbein verboten ist, werden die meisten wissen, aber dem Importverbot unterliegen auch Waren, die nur zu 1 % aus Elfenbein bestehen, etwa Klaviere mit Tasten aus Elfenbein.

Auch verboten: Gold, Blumensamen, Quecksilber, Diätmittel und alles, was dem Washingtoner Artenschutzabkommen (von 1973) unterliegt, also Krokodilleder, Handtaschen oder Schuhe daraus, Schlüsselanhänger mit echten Seepferdchen dran sowie Schädel aller Art.

Es ist ein weitverbreiteter Irrglauben, dass man aus China nur volle Container bestellen kann. Chinesische Firmen wissen genau, dass sehr viele heute große und bekannte Firmen (wie etwa der OTTO-Versand in Hamburg oder auch APPLE in Kalifornien) mal ganz klein angefangen haben, also auch mit kleinen Bestellungen. Somit würden sich chinesische Firmen ein Eigentor schießen und sich selbst die Chance nehmen, künftige Großkunden zu gewinnen, wenn sie kleine Bestellungen ausschlagen würden.

ALSO: Chinesische Fabriken liefern häufig schon ab 1000 Euro.

90 % aller Warentransporte von China nach Europa erfolgen in den bekannten 40-Fuß-Containern. Es geht auch per Luftfracht oder bei kleineren Mengen per Postpaket. Jedoch der Reihe nach:

40-Fuß-Container:
Besonders sichere Versandart, denn die meisten Container erhalten bereits im Werk in China (nach Beladung der Ware) eine Plombe, die im Normalfall erst bei Anlieferung bei Ihnen wieder entfernt wird. So ist Ihre Ware bestens gegen Transportschäden und Diebstahl geschützt. Und wenn mit Ihrer Ware kein ganzer Container gefüllt werden kann, erfolgt der Versand als LCL (= Less than Container Load, also weniger als eine Container Ladung).

Ich arrangiere regelmässig solche Sammel-Containertransporte. In der Praxis spielt sich das wie folgt ab:

In einem speziell gesicherten Teil des Hafens in Hongkong lasse ich einen Container mit den Waren z.B. für 5 verschiedene Firmen in Deutschland beladen. Und wenn der Container in Rotterdam eingetroffen ist, werden die verschiedenen Kartons (die ja alle mit dem Namen des Endkunden markiert sind) aus dem Container entladen und an die einzelnen Empfänger zugestellt.

Vorteil für Sie: Wenn Ihre Sendung nur 20 % des Containers ausfüllt, brauchen Sie auch nur 20 % der Containerkosten zu zahlen und haben trotzdem die volle Sicherheit des Containertransports.

Luftfracht:
Luftfracht ist ca 5 mal so teuer wie Seefracht. Ich arrangiere Luftfracht häufig für Firmen, die neuartige Waren aus China importieren, etwa selbst entwickelte Produkte, für deren Herstellung ich eine Fabrik in China gesucht habe. Dann lasse ich etwa 10 % der Ware per Flugzeug nach Deutschland kommen (Vorteil für den Kunden: Er kann schon in 5 Tagen mit dem Verkauf der Ware beginnen), und die restlichen 90 % kommen per Seefracht (Vorteil: günstigere Frachtkosten).

Postpaket:
Der Versand als Postpaket ist beliebt (und wirtschaftlich) bei Einsteigern: Kauft man in China erstmal nur kleine oder mittlere Mengen und dazu Ware, die vom Volumen nicht groß ist (etwa Schutzfolien für Handydisplays), so kann der Versand per Postpaket deutlich wirtschaftlicher sein als Seefracht oder Luftfracht.

Am besten lässt sich das an einem Beispiel erläutern, nehmen wir dazu mal eine Fa aus Deutschland, die aus China Fahrräder importieren möchte: Zuerst recherchiert mein Team in China dann nach Fahrradfabriken, die Fahrräder mit europäischem Qualitätsbewusstsein herstellen. Man kann dann OPEN PRODUCT FAHRRÄDER und auch CLOSED PRODUCT FAHRRÄDER einkaufen.

OPEN PRODUCT:
Open Product Fahrräder sind dann solche Modelle, die die Fabrik selbst schon vor einigen Jahren entwickelt und designed hat. Demzufolge verkauft die chinesische Fahrradfabrik diese, ihre eigenen Fahrradmodelle, in die ganze Welt.

VORTEILE beim OPEN PRODUCT:
Der Kunde etwa aus Deutschland spart sich eigene Kosten für Entwicklungs- und Designarbeit. Denn er kann bei der Fabrik aus einer Palette bereits vorhandener Fahrräder aussuchen und bestellen.

NACHTEILE beim OPEN PRODUCT:
Da die chinesische Fahrradfabrik diese Modelle selbst entwickelt hat, verkauft sie die auch an jeden Kunden in der Welt, der sie haben möchte. Mit anderen Worten: Kauft etwa ein Händler aus München bei der Fabrik in China 300 Fahrräder, so gibt es keine Garantie dafür, dass die Fabrik in China nicht weitere 600 Fahrräder exakt desselben Typs an einen anderen Fahrradhändler liefert, der sein Geschäft nur 20 Kilometer entfernt von München hat. Und dann kommt ziemlich sicher der Tag, an dem der Fahrradhändler aus München von einem seiner eigenen Kunden hört, dass man „seine“ Fahrräder nur 20 Kilometer entfernt billiger bekommt. Häufig unterbietet dann solange der eine Händler den anderen, bis keiner mehr was verdient.

CLOSED PRODUCT:
Closed Product Fahrräder sind solche Modelle, die von der Fabrik in China exklusiv für einen Kunden hergestellt werden. Solche CLOSED PRODUCT-Waren sind nicht teurer als OPEN PRODUCT-Waren, und der deutsche Kunde bekommt von der Fabrik in China auch schriftlich, dass diese Fahrradmodelle exklusiv für ihn produziert werden.

VORTEILE beim CLOSED PRODUCT:
Der Fahradhändler in München kann Fahrräder anbieten, die seine Kunden sonst nirgendwo anders kaufen können. Betriebswirtschaftlich ausgedrückt: Er schafft sich damit ein ganz legales Alleinstellungsmerkmal gegenüber seiner Konkurrenz und seinem Grosshändler.

Heutzutage werden Eigenmarken (also die CLOSED PRODUCTS) im Handel zu einem immer wichtigeren Unterscheidungsmerkmal zur Konkurrenz. Zudem ist die Gewinnspanne bei CLOSED PRODUTS meist erheblich höher (da es keine Vergleichsmöglichkeit gibt) als beim Verkauf von OPEN PRODUCTS, da der Händler dann immer die Preise seiner Konkurrenz im Auge halten muss.

NACHTEILE BEIM CLOSED PRODUCT:
Derjenige, der in China ein CLOSED PRODUCT fertigen lassen möchte, muss erstmal eigene Entwicklungsarbeit in das Projekt stecken. Bei einem meiner Kunden, der für seinen eigenen Handyzubehör-Online-Shop eine neue und exklusive Handytasche entworfen hat, waren das 3 Stunden Arbeit (also niedrige Kosten, aber auch die muss man aus kalkulatorischer Sicht mitrechnen). Und bei einem anderen Kunden, für den ich exklusive neuartige Badewannenarmaturen mit LED-Beleuchtung bei einer Fabrik in China anfertigen ließ, waren neben den Designarbeiten auch noch technische Zeichnungen mit millimetergenauen Abmessungen usw. erforderlich. Insgesamt haben diese Vorarbeiten dann 2500 Euro gekostet, aber möglich ist in China fast alles.

OEM ist die Abkürzung für Original Equipment Manufacturer. Das bedeutet, dass solche Fabriken mit den von Ihnen hergestellten Waren selbst nicht handeln dürfen.

Für Europäer scheint das erstmal recht merkwürdig, daher an dieser Stelle mal ein Beispiel: Die chinesische Handyfabrik Foxxcon stellte für APPLE Millionen von iPhone-Handys her. Die fertig produzierten Handys durfte die Fabrik aber einzig und allein an APPLE verkaufen. Um solche exklusiven Vereinbarungen mit einer chinesischen Fabrik zu treffen, sind aber keine Millionen-Bestellungen erforderlich. Schon ab Auftragssummen von 10.000 Euro habe ich für deutsche Firmen in China Exklusivwaren (sogenannte CLOSED PRODUCTS) herstellen lassen, wobei der deutsche Kunde eine schriftliche Bestätigung bekommt (eine sogenannte CLOSED PRODUCT CONFIRMATION) mit dem Inhalt, dass die Fabrik dieselbe Ware nicht auch für einen anderen Kunden produzieren wird.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen benötigt jeder, der Waren aus China nach Europa importiert, eine sogenante EORI-Nummer. Die Abkürzung steht für Economic Operators Registration and Identification Number. Die Zuteilung dieser Nummer erfolgt kostenlos. Zuständig für ganz Deutschland ist das

Zollamt Dresden
Carusufer 3 – 5
01099 DRESDEN

Eine Eori Nummer ist noch nicht in dem Stadium erforderlich, in dem Sie erstmal nur Muster aus China erhalten.

Das sind Mengenbeschränkungen, also Waren, zu denen von den chinesischen Behörden eine mengenmässig beschränkte Exportquote pro Jahr festgelegt wird. Ist diese Menge erreicht, also exportiert, so besteht für den Rest des Jahres ein Exportverbot.

Zu den reglementierten Waren aus China gehören beispielsweise:


Reis
Tabak
Waffen
Lebende Tiere
Diätmittel